In Deutschland leben zur Zeit etwa 155.000 blinde Menschen. Die Zahl der hochgradig Sehbehinderten Menschen beläuft sich auf mindestens 500.000.Nur 3% der Betroffenen sind jünger als 18 Jahre, 70% der Menschen sind älter als 60 Jahre.
Die Menschen werden immer älter, was dazu führt, dass es zunehmend durch Sehbehinderung Betroffene Menschen gibt.
Der öffentliche Raum sollte Blinden- und Sehbehindertengerecht gestaltet werden und auf die Bedürfnisse älterer Menschen eingehen, was die Bezugnahme des Umfelds des Platzes miteinbezieht und auf Sitzmöglichkeiten, Einkaufsmöglichkeiten und Medizinische Versorgung verweisen. Anfang der 70-er Jahre wurden in Deutschland erstmalig blinde Menschen in Mobilität geschult. Dies geschah mit Hilfe des Blindenlangstocks und dem Ausbau des Blindenleitsystems.
Dieses Projekt bezieht sich auf den Ausbau des Blindenleitsystems auf den Goetheplatz in Offenbach mit den genannten Bezugnahmen.
Von einem zentralen Ort auf dem Platz kann der gesamte Platz erfasst werden. Dies geschieht mit Hilfe einer Tafel, die regelmäßig ein Geräusch abgibt um Blinde auf sich aufmerksam zu machen.
Auf dieser Tafel ist der Platz in Form von Erhebungen und Blindenschrift abgebildet. In Blindenschrift werden die prägnanten Orte des Platzes benannt. Durch Linien und Strukturen werden mögliche Wege, gefährliche Straßenzüge und Übergänge (wie Zebrastreifen) aufgezeigt. Die verschiedenen Linien bilden ein Leitsystem, zur Erfassung des Platzes mit seinem Umfeld und Möglichkeit, ab.
Dieses Konzept ist auf weitere Plätze übertragbar und erleichtert sehbehinderten- und blinden Menschen die Orientierung.